Presse

Presseberichte über verzaubernde Gitarrenklänge, romantische Orchestersuiten oder barocke Concerti Grossi…

Ein ani­mie­ren­des Kon­zert am Sonn­tag­mor­gen (Gränzbote, 5.7.2017, von S. Burger)

Tuttlinger Kammerorchester bei Jahreskonzert in Höchstform – Gitarrenduo als Solisten

TUTTLINGEN -Am Sonntag hat man in der Stadthalle das Tuttlinger Kammerorchester wieder in Höchstform erlebt. Sein Leiter Bernhard Diesch findet für das Jahreskonzert immer ausgezeichnete Instrumentalsolisten aus Tuttlingen und Umgebung. So diesmal das bereits international konzertierende und berühmte Artis Gitarrenduo des in Tuttlingen aufgewachsenen und in der hiesigen Musikschule durch Peter Woelke ausgebildete Christian Zielinski mit seiner Frau Julia, die er während seines Studiums in Stuttgart und Frankfurt kennengelernt hatte. Kann ein Gitarrenduo ein 25 Musiker starkes Orchester solistisch überstrahlen? Die beiden konnten es souverän. Über ein Mikrofon wurde ihr Spiel so zart verstärkt, dass man es nicht bemerkte, und der Klang der Gitarren völlig natürlich wirkte. Im Konzert G-Dur von Antonio Vivaldi konnte man bereits ihr exaktes und vital-brillantes Spiel, voll dynamischer Beweglichkeit, bewundern. Die teilweise blitzschnellen Passagen wurden vom Orchester zart musikalisch unterlegt, so dass die Solisten nie überdeckt wurden. Das schwebende Andante war eine melodische Komposition, im Orchester pizzicato unterlegt, ohne Bässe, und darüber von den Solisten direkt gesanglich musiziert. Der Schlusssatz in Vivaldischer Fröhlichkeit verbreitete pure Freude. Das Liren-Konzert von Joseph Haydn war für die Solisten, wie für das Orchester, eine technisch anspruchsvolle Steigerung. Das Orchester verbreitete witzige Fröhlichkeit, und die Gitarren jubelten eifrig mit. Im direkt erzählenden Andante reichten sich die beiden Solisten die ausdrucksvoll gespielten Melodien, spielten auch mal in Terzen den liebenswürdigen Part. Mit großem Vergnügen und überlegener Präzision interpretierten dann Solisten und Orchester das brillante Finale. Der Jubel danach im Publikum war groß. Daraufhin gaben Julia und Christian Zielinski ein raffiniert virtuoses Duett des Spaniers Rodrigo als Zugabe. Zwischen den beiden Solo-Werken war ein Werk für Streichorchester zu hören: Lady Radnor’s Suite F-Dur von Charles Hubert H. Parry (1848-1918). Dirigent Diesch achtete schon bei der liebenswürdigen Melodik des gesanglichen Präludiums auf präzise Artikulation und wurde von der Konzertmeisterin Andrea Bensch stets sicher unterstützt. In der Allemande hörte man wiederum schöne Melodik. Die Sarabande war eine energische Musik in Moll, dazwischen sehnsüchtige Melodik. Das lebhaft-spritzige Bourrée wurde danach in freudiger Konzentration musiziert. Auf das Slow Minuet folgte die spritzige Gigue in brillanter Interpretation. Welch ein animierendes Konzert erlebte man in dieser Matinée am Sonntagmorgen. Die Stadt Tuttlingen darf sich beglückwünschen, einen solch exzellenten Dirigenten und Vollblutmusiker als Leiter des Tuttlinger Kammerorchesters zu besitzen.

Blasmusik trifft auf Kammerorchester (Gränzbote, 18.4.2017)

Schlager, Märsche aber auch Film-Hits begeisterten das Publikum in der Schloßhalle Wurmlingen

Wurmlingen/ sib

Stürmischen Applaus hat es kürzlich für das Konzert des Musikvereins Wurmlingen mit dem Titel „Blasmusik meets Kammerorchester“ in der Schloßhalle gegeben. Die Halle war voll besetzt, die Besucher vom Programm begeistert.

Mit viel Engagement musizierten das Jugendorchester RWWSO (Rietheim-Weilheim-Wurmlingen-Seitingen-Oberflacht) mit der Orchesterklasse der Kooperation mit der Konzenbergschule, das Kammerorchester Tuttlingen und der Musikverein Eintracht Wurmlingen.

Der Vorsitzende des Musikvereins Norbert Bacher freute sich über die große Gästeschar und konnte auch viele Ehrengäste begrüßen. Mit „Black Diamond“ eröffnete das Jugendorchester unter der Leitung von Oliver Helbich den Abend. Gleich danach hatte das Kooperationsorchester – ebenfalls unter der Leitung von Oliver Helbich – seinen ersten öffentlichen Auftritt, passend mit dem Stück „Der erste Auftritt“. Bernhard Diesch, der Leiter des Tuttlinger Kammerorchesters, betonte: „Auch für uns ist dieses Konzert heute eine Freude“.

In präzisem Zusammenspiel erklangen unter anderem drei Sätze einer Suite von Charles Parry, alte Tänze Allemande, Menuett und Bourrée, ein südamerikanischer Tango und das fröhliche „Plink, Plank, Plunk“ von Leroy Anderson. Zusammen mit dem Musikverein Wurmlingen wurde schwungvoll „James Bond“ von Victor Lopez präsentiert.

Flott ging es nach der Pause mit dem Musikverein unter der Leitung von Andreas Fink weiter und dem „Drina Marsch“ – bekannt auch durch James Last. Die Moderation hatte Clara Nagel übernommen. Es folgte das „Concerto for Drum Set and Concert Band“, bei dem die Schlagzeuger im Mittelpunkt der dreiteiligen Komposition von Larry Neeck standen. Die Filmmusik „La Storia“ – die Interpretation war jedem selbst überlassen – und „The River flows in You“ mit einem wunderbaren Klavier-Solo waren weitere Highlights des Konzerts.

Mit der flotten Polka „Von Freund zu Freund“ beschloss der Musikverein sein Programm, und mit dem Kammerorchester zusammen erklangen zum Abschluss noch Melodien aus dem Musical „König der Löwen“.

 

Nicht nur der Schlusssatz war reine Freude (Gränzbote, 13.12.2016, von S. Burger)

Das Tuttlinger Kammerorchester verlegt sein Konzert vom Rathausfoyer in die Stadtkirche

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Tuttlingen – Das Tuttlinger Kammerorchester unter Bernhard Diesch musste sein Adventskonzert in diesem Jahr in die Stadtkirche verlegen, da das Rathausfoyer belegt war. Deshalb wurde auch Helmut Brand in diese Adventliche Abendmusik
als Organist einbezogen.
Die Symphonie No. 1 des englischen Komponisten William Boyce (1711-1779) war anmutige Rokokomusik. Im Moderato e dolce spielten die ersten Violinen die liedhafte Melodie liebenswürdig, sanft und wurde von der Bassgruppe hübsch schrittweise begleitet. Auch im Schluss-Allegro erfreute die gute Intonation und das präzise Zusammenspiel des Ensembles die vielen Zuhörer. Bernhard Diesch hatte dirigierend sein gut trainiertes Orchester mit nur wenigen Gesten zu unterstützen.
In der Nocturne des Russen Alexander Borodin war des Orchesters Klangschönheit zu bewundern. Das wunderbare Hauptthema, erst von den Celli gespielt, ließ der Komponist dann kunstvoll durch alle Instrumentengruppen wandern. Es war eine Seligkeit an Musik.
Die adventliche Stimmung der Abendmusik wurde durch die Lieder „Es kommt ein Schiff geladen“ und „Macht hoch die Tür“ erzeugt, wobei Helmut Brand an der Orgel fantasievoll intonierte und danach das Orchester den Gesang der Konzertbesucher unterstützte.
Weiterhin adventlich waren die Choralvorspiele zu „Nun komm der Heiden Heiland“ von den Komponisten Zachow, Buxtehude, Bach und Reger, die Helmut Brand, unterschiedlich registriert, an der Orgel bot.
Großes Lob für die Musiker
Der Schluss des Konzertes war ein elegantes Prunkstück: Das Concerto grosso d-moll von Antonio Vivaldi. Die Solisten des Werkes waren Sarah Bergmann und Atanaska Seeger, Violine, Louis Bernert, Violoncello, und Helmut Brand am Orgelpositiv. Diese blitzende Musik mit den schnellen Passagen war ein großes Vergnügen für die Zuhörer. Wunderschön spielte Sarah Bergmann den innigen Gesang des Largo, nur von Violinen und Viola begleitet. Der Schlusssatz war wiederum reine, blitzende Freude.
Großes Lob für Dirigenten, Organisten und Orchester mit Solisten.

Matinée ist ein delikates Klangfest gewesen (Gränzbote, 29.6.2016, von S. Burger)

Tuttlinger Kammerorchester lädt Flötistin Leonie Bumüller ein

TUTTLINGEN – Die Matinée des Tuttlinger Kammerorchesters ist wieder ein delikates Klangfest gewesen. Der umsichtige Dirigent des Orchesters, Bernhard Diesch, engagiert für jedes Jahreskonzert einen wichtigen Tuttlinger Musiker oder eine besondere Tuttlinger Künstlerin. So konnten die Gäste am Sonntag die Flötistin Leonie Virginia Bumüller erleben. Ihre solide Grundausbildung erhielt sie durch Heinz Imrich und studierte dann an der Hochschule für Musik und Theater in München. Ihr steiler Aufstieg führte sie dann an die Staatsoper Berlin unter Dirigent Daniel Barenboim. Viele weitere wichtige Musizierstationen sowie Wettbewerbspreise erlebte sie. Nun war man auf ihr Spiel gespannt. Mit dem Tuttlinger Kammerorchester unter Bernhard Diesch hatte sie für das Flötenkonzert von Carl Philipp Emanuel Bach die beste, animierende Grundlage, denn der erste quirlige Satz war wie ein Zwiegespräch zwischen dem brillant gespielten Flötenpart und der ersten Violinen. Das Largo ist eine Musik mit einer herrlich melancholischen Melodie, bei der man die Tonschönheit genießen konnte, die aus Leonie Bumüllers goldener Flöte strömte. Im Allegro assai ging die Fröhlichkeit der Musik den animierten Hörern unter die Haut. Der Beifall wollte kaum enden, und so bekam man noch eine Zugabe von Paganini dazu. Das Konzert begann aber mit Nordischen Weisen, 1. Im Volkston, 2. Kuhreigen und 3. Bauerntanz von Edvard Grieg. Er wollte eine schwedische Nationalmusik schaffen, doch die Schweden nahmen sie nicht an. Die Zuhörer aber schon. Es war eine höchst originelle Musik voll hübscher Einfälle. Die hohen ersten Violinen wirkten hin und wieder wie Eisklötze. Die Kühe stapften originell, und die Bauern tanzten auf ihre herbe Melodik. Der dritte Programmpunkt war die A Dowland Suite von John Ireland. Dowland lebte um 1600 und Ireland nach 1900. Die Anmut und Wohllaut der Downlandschen Musik wurde in England geschätzt, und so machte John Ireland sich dies zu Nutze und erfand eine gar hübsche Musik, die Bernhard Diesch feinsinnig gestaltete und die temperamentvolle Konzertmeisterin Andrea Bensch und auch der Cellist Louis Bernert so manches Solo zu spielen hatten. Die vielen Zuhörer verließen danach frohgelaunt die Stadthalle.